Die diesjährigen Ergebnisse der Markterhebung spiegeln nicht den starken Nachholeffekt wie in 2022 wieder, wo das Ergebnis mit 3,58 % mehr Teilnehmenden über dem Vor-Corona-Niveau lag. Offenbar hat sich die Nachfrage in 2023 wieder eingependelt.
Neben der hohen Nachfrage an europäischen Zielen haben sich wieder mehr Teilnehmende für Fernreiseziele wie USA, Australien, Neuseeland und Südafrika entschieden. Das Interesse an Angeboten in deutschsprachige Ländern ist stark zurückgegangen. Vermutlich möchten wieder mehr Eltern ihren Sprösslingen die authentischeren sprachlichen Erfahrungen im Ausland bieten.
Eine bleibende Herausforderung stellen die Unsicherheiten rund um den Ukraine- Krieg, der Fachkräftemangel und die gestiegenen Energiekosten dar. Die Personalknappheit und der Ukraine-Krieg werden die Branche auch im laufenden Jahr noch weiter beschäftigen. Hinzu kommen die deutlich gestiegenen Flugpreise. Dies hat sich insbesondere beim Buchungsverhalten von Sprachreisen nach Malta gezeigt. Hier ist die Nachfrage um knapp 10 % im Vergleich zu 2022 zurückgegangen.
Großbritannien hat sich nach dem Brexit hinsichtlich der Buchungszahlen wieder erholt und konnte auch in 2023 wieder gut 10 % an Teilnehmenden hinzugewinnen. Kunden haben sich offenbar auch daran gewöhnt, dass EU-Bürger nur noch mit einem gültigen Reisepass nach Großbritannien einreisen können.
Zusätzlich werden die Inflation und die gestiegenen Energiekosten die Preise auch im laufenden Geschäftsjahr noch weiter nach oben treiben und die Personalknappheit wird Unternehmen vor große logistische Herausforderungen stellen.
Insbesondere bei Jugendlichen steht die Sicherheit absolut im Vordergrund und so wägen Eltern bis zuletzt ab, ob die Sicherheitslage es zulässt, ihr Kind auf eine Sprachreise zu schicken. Klassenfahrten und Reisen nach dem Abitur haben erfreulicherweise wieder zugenommen.
Ein Trend geht verstärkt wieder hin zur Fernreise, aber auch europäische Ziele sind weiter gut nachgefragt. Buchungen werden wieder langfristiger geplant, so dass die Unternehmen für die Planung der Reisen wieder länger Zeit haben. Die Beratung hingegen bleibt weiter sehr komplex, was die Sprachreiseveranstalter durchaus als Chance begreifen, ihre qualifizierten Leistungen am Markt zu positionieren.
Im gesamten Schüler- und Erwachsenenbereich rechnet der Fachverband auch in 2024 mit guten Umsätzen und stabilen Buchungszahlen. Das verbandsinterne Stimmungsbild im Frühjahr ergab eine anhaltend hohe Nachfrage nach Sprachreisen. Insbesondere Schüler und Schulabgänger dursten nach Sprachlernformaten und auch die Nachfrage nach Bildungsurlaub hat wieder stark zugenommen.
Es zeigt sich deutlich, dass der Bedarf an Weiterbildungsangeboten im Bereich Sprache weiterhin ungebrochen hoch ist. Insbesondre nach all den Einschränkungen und Herausforderungen der letzten Jahre möchten Menschen wieder reisen und die Sprache in dem Land lernen und erleben, in dem sie zuhause ist.