Kinder- und Jugendreisen stärken – Politik muss handeln
Im Rahmen des heutigen parlamentarischen Frühstücks haben die bundesweiten Verbände des Kinder- und Jugendreisens ihre zentralen politischen Forderungen vorgestellt. Die Vertreter*innen der Branche machten deutlich: Kinder- und Jugendreisen sind weit mehr als Freizeit – sie sind ein unverzichtbarer Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung, Bildung und gesellschaftlichen Teilhabe junger Menschen.
Im Mittelpunkt des Austauschs standen Fragen zu Qualität, Zugänglichkeit und Förderung von Kinder- und Jugendreisen. Die Verbände verdeutlichten, dass ihre Qualitätssiegel für Sicherheit, pädagogische Qualität und verlässliche Standards stehen, von der Auswahl und Schulung des Betreuungspersonals bis hin zu geprüften Unterkünften und Bildungsangeboten. Zugleich wurde betont, dass beispielsweise Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien zunehmend schlechtere Teilhabechancen haben. Alle jungen Menschen sollten jedoch unabhängig von Herkunft, Einkommen oder individuellen Voraussetzungen die Möglichkeit erhalten, an Gruppenreisen teilzunehmen und von diesen wichtigen Erfahrungen zu profitieren. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Abbau bürokratischer Hürden, insbesondere bei grenzüberschreitenden Gruppenreisen. Reiseerleichterungen und vereinfachte Verfahren müssen politisch stärker unterstützt werden, damit Sprachreisen, Klassenfahrten und Ferienreisen ins Ausland weiterhin möglich und attraktiv bleiben. Gerade in Zeiten wachsender sozialer Ungleichheit, zunehmender Digitalisierung und drängender Klima- und Nachhaltigkeitsfragen brauchen Kinder und Jugendliche Räume, in denen sie Selbstständigkeit, Teamgeist und interkulturelles Verständnis entwickeln können.
Die Verbände fordern daher von der Politik auf Bundesebene:
• Zugang und Teilhabe für alle sichern: Kinder- und Jugendreisen müssen unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Einschränkungen möglich sein. Finanzielle und bürokratische Barrieren sind abzubauen.
• Finanzielle Förderung ausbauen: Alle Kinder und Jugendlichen sollen mindestens einmal im Jahr an einer betreuten Reise teilnehmen können – etwa über Reisegutscheine oder eine Weiterentwicklung des Bildungs- und Teilhabepakets.
• Investitionen in Unterkünfte und Infrastruktur: Der Sanierungsstau in Kinder- und Jugendunterkünften muss abgebaut, Barrierefreiheit geschaffen und nachhaltige Modernisierungen unterstützt werden. Auch die Mobilität im ländlichen Raum braucht eine verlässliche Förderung.
• Schul- und Klassenfahrten absichern: Fahrten müssen fester Bestandteil des Bildungssystems sein – mit klaren Rahmenbedingungen, geschultem Personal und gesicherter Finanzierung.
• Bürokratie abbauen und Ehrenamt stärken: Familien, Träger und Ehrenamtliche brauchen weniger Hürden, mehr Flexibilität und eine faire finanzielle Anerkennung ihres Engagements.
• Praxisgerechte Anpassungen im Reiserecht: Die besonderen Bedingungen von Kinder- und Jugendreisen müssen im Pauschalreiserecht berücksichtigt werden.
Die Verbände betonen: Kinder- und Jugendreisen sind Bildung, Teilhabe und Zukunftsgestaltung zugleich. Damit dieses zentrale Bildungsfeld nicht weiter unter Druck gerät, braucht es ein klares Bekenntnis und verlässliche Unterstützung durch den Bund.
Hier finden Sie die Pressemitteilung im PDF-Format.