Ergebnisse der Sprachreisen-Marktanalyse 2019
Die Sprachreisen-Branche verzeichnet steigende Teilnehmerzahlen. Während Großbritannien in 2018 noch recht stabile Vorjahresergebnisse erzielte, zeigt sich die Bilanz im 1. Quartal 2019 eher ernüchternd.
Die aktuellen Ergebnisse der Sprachreisen-Marktanalyse, die der Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter (FDSV) in Kooperation mit der Hochschule Heilbronn durchgeführt hat, spiegeln die Marktzahlen des Geschäftsjahres 2018 wieder. 23 Sprachreise-Veranstalter haben an der repräsentativen Umfrage teilgenommen.
Nach neuesten Erkenntnissen schätzt der FDSV die Anzahl der Anbieter von Sprachreisen in Deutschland auf ca. 95. Nur die Hälfte davon sind professionelle Veranstalter, die dem deutschen Reiserecht unterliegen und über die gesetzlich vorgeschriebene Konkursausfallversicherung verfügen. Der Rest der Anbieter ist lediglich als Vermittler tätig und übernimmt nur bedingt Haftung für die gebuchten Reisen.
Der FDSV geht in 2018 – basierend auf der aktuellen Markterhebung – von zirka 160.000 Sprachreisenden aus Deutschland aus.
Die Teilnehmerzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich
12,70 % gestiegen. Die Umsätze aus Sprachreise-Veranstaltungen waren hingegen mit durchschnittlich 16,89 % rückläufig.
Der Anteil der Schüler an der Gesamtzahl der Teilnehmer ist mit 53,89 % größer als der der Erwachsenen mit nur 46,11 %.
Wichtigste Zielsprache bleibt weiterhin Englisch mit 76,61 % aller gebuchten Sprachreisen. Während Englisch-Sprachreisen bei den Erwachsenen 59,51 % ausmachen, liegt der Anteil bei den Jugendlichen bei 91,55 %.
Bei den Zielgebieten ist Großbritannien trotz der andauernden Brexit-Verhandlungen nur um 2,94 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen und hält mit insgesamt 45,08 %, unangefochten den Spitzenplatz. Ein Fünftel (20,63 %) aller Erwachsenen und zwei Drittel aller Jugendlichen (66,19 %) fuhren nach Großbritannien. Malta bleibt mit 17,24 % aller Teilnehmer, was einen Zuwachs von 2,83 Prozentpunkte ausmacht, das zweitbeliebteste Sprachreiseziel und war somit der Gewinner im europäischen Raum.
Ähnlich sieht es bei einem Vergleich zwischen den USA und Kanada aus. Aufgrund des Trump-Effekts halten sich die USA-Buchungen auf Vorjahresniveau. Während die Nachfrage im Bereich der Erwachsenen leicht gestiegen ist, sind die Buchungen für Schülersprachreisen im Gegenzug etwas gesunken. Davon profitierte erneut Kanada mit einem Buchungsanstieg um 0,69 Prozentpunkte im Bereich der Schülersprachreisen. Diese Tendenz hält auch im ersten Quartal 2019 weiter an.
Für Schüler ist nach Englisch mit 91,55 % Französisch die zweitwichtigste Sprache mit 4,61 %, gefolgt von Spanisch mit 3,28 %. Andere Sprachen spielen bei Schülern nur eine sehr geringe Rolle.
Bei den Erwachsenen wurde neben Englisch mit 59,51 % ebenfalls Französisch und Spanisch stark nachgefragt, wobei die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig waren. Zuwächse konnten insbesondere die Sprachen Italienisch und Chinesisch verzeichnen.
Russisch und anderen Sprachen wie Japanisch, Arabisch oder Türkisch nehmen mit insgesamt nur 2,60 % nach wie vor eine Nischenposition ein.
Die Dauer und der Preis einer Sprachreise liegen bei durchschnittlich zwei Wochen und 1.326 €.
Was die Verteilung der Altersgruppen betrifft, so waren 41,31 % aller Teilnehmer zwischen 14 und 17 Jahre alt. Der Anteil der 18- bis 30-Jährigen lag bei 19,90 %, der der 31- bis 29-Jährigen bei 16,11 % und die Zielgruppe 50-Plus lag bei 10,10 %. Einen wohl ersten Sprachaufenthalt traten 2,58 % in der Altersgruppe der 6- bis 13-Jährigen an.
Im FDSV sind führende deutsche Sprachreise-Veranstalter zusammengeschlossen, die sich den strengen Qualitätsrichtlinien des Verbands verpflichtet haben und regelmäßig von einem unabhängigen Beirat überprüft werden. Der Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter e.V. kümmert sich um die Qualitätssicherung und prüft die Einhaltung der FDSV-Richtlinien.
Hier finden Sie die detaillierten Ergebnisse der Sprachreisen-Marktanalyse.